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- Die homöopathische Behandlung
- Erstanamnese bei Erwachsenen
- Erstanamnese bei Kindern
- Folgetermine
Die homöopathische Behandlung beginnt mit einem ersten sehr ausführlichen Gespräch, der sogenannten Erstanamnese. In diesem Gespräch beschreiben Sie mir Ihre Beschwerden. Von Bedeutung sind für mich Ihre objektiven Beschwerdesymptome und Ihre subjektive Empfindung dieser Beschwerden. Auch Dinge, die Sie äußern und möglicherweise als unbedeutend empfinden, können ein wichtiger Wegweiser zur passenden Arznei sein. Magenschmerzen sind nicht gleich Magenschmerzen - ich möchte wissen, wie sich „Ihre“ Magenschmerzen darstellen, was sie lindert, wie ist ihre Stimmungslage während der Schmerzen, was „machen“ die Magenschmerzen mit Ihnen?
Durch genaues Nachfragen meinerseits unterstütze ich Sie dabei die Symptome zu erkennen, damit ein vollständiges Symptomenbild entsteht. Ihre persönlichen Lebensumstände im familiären, im sozialen und im beruflichen Bereich fließen in die Betrachtung mit ein.
Die Gesamtheit der Symptome führt zu einem individuellen Symptomenbild. Nun beginnt die Repertorisation der Symptome, das Vergleichen mit Arzneimittelbildern in der Materia Medica. Ich suche die homöopathische Arznei, welche mit Ihren individuellen Symptomen und ihrem Persönlichkeitsbild übereinstimmt.
Diese Arznei verordne ich Ihnen dann in einer bestimmten Potenz (Stärke) in Form von Globuli (Kügelchen) oder Tropfen, die Sie oral einnehmen. Danach beobachten Sie sich und beschreiben bei der nächsten Konsultation in meiner Praxis Ihre Reaktion auf das homöopathische Mittel. Bei einer akuten Erkrankung wird die Reaktion in den nächsten Stunden und Tagen mit mir besprochen. Bei chronischen Krankheiten kann sich der Zeitraum der Reaktionsbeobachtung auf Wochen und Monate erstrecken. Die Reaktion auf die Arznei zeigt mir, ob die Potenz, d.h. die Stärke der Arznei geändert werden sollte, ein Folgemittel verordnet oder eine Pause der Einnahme zu erfolgen hat.
Die Wirkungsdauer einer homöopathischen Arznei ist abhängig von der Stärke der Arznei und der Intensität der Krankheit und kann von einigen Stunden bis zu mehreren Monaten anhalten.
Bei chronischen Erkrankungen im Erwachsenalter kann diese Anamnese durchaus 2 Stunden in Anspruch nehmen. Bei Kindern brauche ich ca. 1 bis 1,5 Stunden – je nachdem wie ausgeprägt die Krankheitsgeschichte bereits ist.
Eine Folgekonsultation dauert dann je nach Bedarf zwischen 15 und 60 Minuten.
Die Häufigkeit der Konsultationen richtet sich individuell nach der Schwere der Erkrankung und dem Therapieverlauf. Am Anfang der Behandlung ist ein Abstand von 4 bis 6 Wochen zwischen den einzelnen Terminen sinnvoll. Bei einem guten Heilungsverlauf werden die Abstände zwischen den Terminen immer länger und schließlich nur noch nach Bedarf vereinbart.
Es ist möglich, dass ich bereits nach dem ersten Gespräch für Sie ein sehr gut passendes Arzneimittel finde und Sie schnell eine erstaunliche Linderung beobachten können. Das wünschen sich natürlich beide Seiten. Es gibt aber auch Fälle, in denen erst das zweite oder dritte Mittel durchgreifend anschlägt oder mehrere Mittel hintereinander notwendig sind. Eine homöopathische Behandlung ist ein Prozess. Es ist wichtig, dass Sie Geduld und Vertrauen in die Behandlung mitbringen.
Bei akuten Erkrankungen ist die Anamnese kürzer, ca. 15 bis 60 Minuten und die Arznei sollte natürlich entsprechend schnell wirken.
In einigen Fällen kann es nach der Einnahme einer homöopathischen Arznei zu einer Erstreaktion (Erstverschlimmerung) kommen.
Diese Reaktion kann sich durch ein kurzes Auftreten von früheren Symptomen zeigen oder einem Verstärken der bestehenden Symptome. Meistens nimmt der Patient dieses aber nicht als zusätzliche Belastung wahr, weil es zur gleichen Zeit zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens kommt. Die Befürchtungen bezüglich der Erstverschlimmerung sind unnötig, da sie ein Signal dafür darstellt, dass der Organismus nun damit beginnt, sich selbst zu heilen. Sie ist daher Ausdruck für die Bemühungen des Körpers, die Gesundheit zurückzugewinnen.